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Vito B
Ende der 1960 er Jahre, ich war noch keine zehn Jahre alt, bekam ich meine erste Kamera. Eine gebrauchte Voigtländer Vito B, ein wunderbares manuelles und robustes Gerät. Kein Belichtungsmesser, keine Fokussierungshilfe.
Die Entfernung musste man schätzen oder ungefähr mit Schritten messen und für die Belichtung gab es eine kleine Tabelle, die in die Innenseite der Kameratasche geklebt wurde. Nach ein wenig Übung musste ich aber bald nur noch selten einen Blick darauf werfen – Erfahrung und der weite Belichtungsspielraum der SW-Filme ließen nur selten Fehlbelichtungen entstehen.
Mein Vater hatte mir die Vito für 50,- DM gebraucht besorgt und ich war stolz wie Oskar. Papa arbeitete damals als Fotoredakteur bei der WAZ in Gelsenkirchen und wenn er auf einem Fototermin mehr als 20 Aufnahmen gemacht hatte, wurden die Filmreste mit den verbliebenen 10 bis 15 Bildern nicht mehr für den nächsten Termin in die Kamera eingelegt, um vor Ort aktionsfähig zu sein. Sie wurden dann in der Redaktion für Reproduktionen und Portraits genutzt. Es blieben zu meinem Glück aber immer mehr Filmreste als gebraucht wurden – so wurde ich immer gut mit Tri-X-Pan, Hp5 und Fp4 versorgt . Manchmal waren die Filme schon nach 2 oder 3 Bildern am Ende, aber damit hatte weniger ich als mein Vater ein Problem – der Ärmste musste anfangs die ganzen Filmschnipsel für seinen Sohn entwickeln…
Ein furchtbares Portrait, frontal, überretuschiert mit weißen Reptilienaugen und grob ausgeschnitten vor einem zu bunten Hintergrund – noch dazu Farbverschiebungen, die wohl billigem Druck und ungenauen Maskierungen zuzuschreiben sind – wie habe ich diese grausigen Bilder geliebt…
Ich war damals 7 Jahre alt und sammelte wie alle anderen nicht nur Winnetou- sondern auch Fußballbilder. Es gab viele gute Spieler damals – wir suchten uns als Favoriten genau die aus, die wir nicht richtig aussprechen konnten:
Den „Péhle“ und den „Oisebíeo“! Warum gerade die beiden?
En Passant
Kathi´s Bistro Café in Mengede
„von Mutti selbst gemacht“
war die leckere Bohnensuppe mit Einlage, die mir Jasmin, Heidi´s hilfsbereite Tochter in einem großen Teller auf den Tisch stellte. Wer Heidi ist? Na die Betreiberin von Kathi´s Bistro. „Von Mutti selbst gemacht“ kam so süß heraus – die Suppe konnte nur gut schmecken 😉 Ihren Coffee to go ersetzte ich allerdings durch ein DAB to stay und fühlte mich in den letzten Sonnenstrahlen des Tages vor Kathi´s Bistro sauwohl. Beim nächsten Besuch hoffe ich, die Inhaberin Mama Heidi kennenzulernen.
Fotografieren sollte ich eigentlich die ehemalige Zeche Adolf von Hansemann in Mengede – habe ich auch – aber wie man sieht, lohnt es sich immer, auch rechts und links vom Auftrag die Augen offen zu halten! Vom Bistro aus hat man übrigens nicht nur einen Blick auf das alte Zechengebäude, auch Bahnfans kommen durch die nahen Gleise des Bahnhofs Mengede voll auf ihre Kosten – das ist auf gepflegte und sympathische Art und Weise Ruhrgebiet pur – ährlich!
erster Eintrag des Fotografen
interessiere mich – manchmal unterhalten wir uns und immer