Archiv der Kategorie: Reise

unterwegs, Urlaub, woanders

Provokation in Dortmund

Provokation und Vergeltung

Der Besuch war viel zu kurz! Seit Anfang 2020 hatten wir uns nicht mehr gesehen und ich war überglücklich, meine Tochter und die beiden Enkel endlich für drei Tage wieder zu sehen. Da stehen wir also am heutigen Abreisetag am Bahnhof in Dortmund. Plötzlich denke ich, ich kann meinen Augen nicht trauen.. und das nach zwei Operationen wegen des Grauen Stars. Aber Tochti bestätigte, dass das Riesenplakat vor dem Bahnhof, sichtbar eben auch vom Gleis aus, Werbung mit Spielern des 1. FC Bayern München zeigt. Ein fetter Schriftzug FC Bayern und ein hämisch lachender Müller mit einer Tuba ist da zu sehen…Was für eine PROVOKATION!
Nun, manchmal ist das Universum gütig und weise. Dann stillt es schneller, als man je erwartet hatte, die süßesten Rachegedanken. Am selben heutigen Tag zeigte mir der Münchener Tatort ein Bild, das mich innerlich bis über beide Ohren grinsen ließ: in einer der Anfangsszenen steht auf dem Schreibtisch bei der Kripo eine Kaffeetasse mit BVB-Aufdruck – es gibt doch noch Gerechtigkeit 🤣😉

Vergeltung in München
Funkenburg goes Burg Sooneck
Zum Abschluss des Job-Tages in Mainz ein kurzer Besuch bei der Burg Sooneck. Sie hat in den letzten Wochen für Netzfurore gesorgt, weil sie als Domizil für einen „Burgenblogger“ dienen soll. Die Bewerbungsfrist ist inzwischen abgelaufen und es haben sich 743 Menschen als temporäre Burgdamen oder -herren beworben. Ich war einer davon und wollte die Burg einmal in Natura sehen. Leider kam ich für eine Besichtigung zu spät, habe aber beim Abschliessen der Burg den Urlaubsvertreter des Burgverwalters und seine Frau kennengelernt. Wenn alle Menschen im Mittelrheintal so freundlich sind, wird sich der Burgenblogger dort sehr wohl fühlen. 🙂

Burg Sooneck

zukünftiges Burgenbloggerheim

Wattebausch und Sonnenuntergangsrot

16.9.2014
Kennt Ihr das Gefühl, wenn man morgens nicht so richtig wach wird?
14 Tage durchgearbeitet, kein Wochenende – also eigentlich kein Wunder, wenn sich ein fetter Wattebausch im Kopf befindet. Aber die Besprechung in der Agentur war nett – alles geklärt. Jetzt noch ein RWE-Termin in Emsdetten. …was mache ich da nur, wenig spektakuläres Motiv… irgendwie versuchen, es einigermaßen spannend umzusetzen… und wieder nette Leute, wieder und wider Erwarten – alles gut geklappt! Cool.
Manchmal fahre ich auf dem Rückweg bewusst nicht den schnellsten Weg, trödele übers Land, halte ab und zu an um ein paar Bilder zu machen oder in Ruhe eine zu rauchen. Heute aber wollte ich nach Hause. Schön ein Glas Bier mit Stella auf der Kaiserstraße trinken, das Wetter perfekt für die letzten Sonnenstrahlen im New Islands. Die Technik, die helfen soll, macht mir einen Strich durch die Rechnung. Stau auf der Autobahn, sagt das Navi. Landstraße, sagt es. Na gut…ich befolge den Rat (was ich nicht immer tue)
Schon mal über Münsterländer Landstraßen gefahren? Ich wurde zwischen Nord-, Ost- und Westerbauernschaften nach kurzer Zeit an den Rand eines Herzkaspers gebracht – ich muss ruhiger werden. Aber im Ernst – 70 – 100 – 50 – 70 – 50 – 70 – 100 – da wirst Du doch bekloppt. Besonders raffiniert: nach 5 Kilometern mit der Geschwindigkeitsbeschränkung auf 70 Stundenkilometer steht ein Schild Ende 70 – das heißt, wow, endlich wieder mit 100 vorankommen! 500 Meter später ein Ortsschild, noch keine Wohnbebauung, das Ortsschild ein wenig zugewachsen – na super denkst Du, gehst in die Bremse – aber: Es ist schon zu spät, denn 30 Meter hinter dem Ortsschild steht der Blitzer – pfummp! Danke Münsterländer! Ist mir schon passiert, aber nicht vorgestern.
Da habe ich erst mal alles eingesammelt, was einen Autofahrer zur Weißglut bringen kann, alte Audis mit Hutrentnern drin, die bei erlaubten 70 und Überholverbot 3 Kilometer weit mit 45 vor dir her eiern, Trecker, die nicht schneller können,  Fahrschulen, die noch nichts gelernt haben und den Wagen an der Ampel drei mal hintereinander abwürgen.
Der Höhepunkt diesmal ereilte mich in einem Vorort von Münster. Eine Ampel, ein Dutzend Fahrzeuge vor mir, kurze Grünphase, sehr lange Rot. Bis das Grün sich durch die Iris und die angehängten Nervenleitungen der Münsteraner gekämpft hatte, weiterhin durch die Synapsen der grauen Masse im Kopf gesickert war und schließlich die Muskulatur zur Bedienung des Gaspedals erreicht hatte, hatte oft schon wieder die Farbe gewechselt. Mit jeder Grünphase ging es gar nicht und manchmal bis zu zwei Autolängen (wow) voran – Ihr könnt Euch ausrechnen, wie lange ich dort stand – und ich dampfte wie gesagt vorher schon – fluchte vor mich hin: Scheiß-Navi, wär ich mal auf der Autobahn geblieben – 5 Kilometer Stau – schlimmer wär´ das nimmer gewesen. Endlich vorn, zwei Autos vor mir, grün, der erste fährt – ja! Und der vor mir? Steht! Merkt es dann doch und gibt Gummi – ich: „Dummes Arschloch, aber das schaffe ich auch noch“ – wir: mitten auf der Kreuzung macht es Pfummmmp – Pfummmp – zwei mal, und ich hinten! Das Orange hatte wahrscheinlich schon die Farbe des Sonnenuntergangs ganz knapp oberhalb des Horizonts gehabt. „…….!*+#%§§§!! …..“ Ich weiß, ich muß ruhiger werden!
Mir fällt die Geschichte von letztens ein, als ein Bauer mich und meinen freilaufenden hündischen Begleiter erschießen wollte… habe ich denn nichts gelernt?
Der Rest der Strecke wurde nicht wirklich besser – Spurwechsel nach links bei rechts gesetztem Blinker zur Ausfahrt der Landstraße hin – der wollte mich mit Telefon am Ohr umbringen – ach – und so weiter….Zum Schluss hatte ich den Eindruck, dass Lünen auch noch zum Münsterland gehört.
Zu Hause erfuhr ich abends von meiner Liebsten, die gerade vom Yoga! kam, dass mich (fast) keine Schuld trifft: Sonnenstürme, die nicht nur unsere Atmosphäre, sondern auch unseren mentalen Zustand beeinflussen, hatten das System erschüttert….Tja, „Du musst ruhiger werden“, kam dann aber auch noch.
Bis jetzt habe ich mich noch nicht getraut, nachzusehen, was eine überfahrene rote Ampel kostet. Ich hoffe, ich darf weiter autofahren und ich verspreche, ruhiger zu werden!
Fazit für mich und Tipp für Euch:
Ohne Tarntechnik, Schutzschild und Bordbewaffnung im Münsterland nicht die Autobahn verlassen!
Das Bier im Kaiserviertel war übrigens trotzdem lecker und nach dem dritten davon war der Ärger auch fast verflogen – hübsche rote Sonne 😉

gelbrot

gelb, orange oder doch eher rot?

Rabenvogel

Rabenvogel

Lumix G1

2011, Bergen aan Zee, Balkon mit Meerblick. Fester Termin am späten Nachmittag: Brotreste für meine intelligenten und mutigen Freunde. Lumix G1 mit Standardzoom, 40mm. Das „kleine Equipment“ taugt zu mehr als viele denken. Habe für diese Aufnahme allerdings ca. 70-80 mal ausgelöst 😉