Archiv der Kategorie: Objets Trouvés

Ein Objet trouvé (franz. für ‚gefundener Gegenstand‘) ist ein Kunstwerk, beziehungsweise Teil eines Kunstwerks, das aus vorgefundenen Alltagsgegenständen oder Abfällen hergestellt wird.
Die Wand ist eine Wand.
Die Straße ist eine Straße.
Dieser Ausschnitt davon, dieses Detail, welches sich auf meinen Chip drängt, ist jedoch ein Bild.
Ich liebe Bilder und ich bin ein Sammler. Deshalb nehme ich vieles einfach mit.
Der erste Impuls, Gesehenes sofort mit einem Druck auf den Auslöser zu quittieren, funktioniert bei mir immer noch – ich sammle die Bilder, die mir begegnen. So entsteht eine Menge Material ohne Auftrag, ohne Anliegen…

Beitrag von Lenny Pudelmann

Schirm Baum Pudelgedanken

„Steht da wirklich ein Schirm neben dem, was die Bauherren am Ostbahnhof einen Baum nennen? Wenn ich den Schirm mitnehme, werde ich dann vom gewöhnlichen Königspudel zum Herrn Königspudel? Bin ich vielleicht sogar der Schirmherr Pudel? Von was, stellt sich dann die Frage… Schirmherr kann man nur von irgendwas sein, habe ich gehört. Ich gründe eine Pudel-Organisation. Dann bin ich Gründer und Schirmherr… cool!Fluffy, Phiene und Oiwa machen bestimmt mit. Zuerst das Kaiserviertel, dann Dortmund und irgendwann die ganze Welt. Pudel an die Macht, wir werden Euch schon zeigen, wo der Hase oder noch besser das Eichhörnchen langläuft. Wer sich uns in den Weg stellt… uups.. wie bin ich denn drauf? Beängstigend, was so ein schwarzer Regenschirm, den irgendjemand neben dem Baum in den Boden gerammt hat, für Gedankengänge auslösen kann. Isser vielleicht verhext, mit einem garstigen Zauber belegt, um harmlose Pudel mit Weltherrschaftsplänen zu vergiften? Ich lass ihn lieber stehen – Schirmherrschaft hin und Weltherrschaft her.Bleibe lieber lieb und nett und pudelig puschelig 🤗Bis die Tage, Euer Lenny Pudelmann“

Nobelpreis für literarische Wein-Verführung

Verführung oder Vorschlag für den Literatur-Nobelpreis

„Lebendiger Garnacha Tintorera in leuchtendem Zinnoberrot. 15 Monate in den Barriques vollenden diesen voluminösen und exquisiten Wein. Süße, fruchtige Aromen von roten Saftkirschen, Schattenmorellen und Cassis gepaart mit der leichten Herbe von Preiselbeeren und Granatapfel. Frische, balsamische und würzige Noten sorgen für Substanz und Finesse. Am Gaumen bleibt die dezente, edle Vanillenote schmeckbar. Eine samtige, sinnliche und durchaus kraftvolle Schönheit mit viel Persönlichkeit und Passion, zu der man sich gerne hinreißen lässt.“

Glückwunsch, Eure Texte schmecken mir mindestens so gut wie die Weine…

Den Wein für 19,99 gibt es in einer streng limitierten Auflage von weniger als 2000 Flaschen – nach dem Schmunzelalarm und herzhaftem Gelächter mit der Liebsten beim Vorlesen habe ich mich finanziell ruiniert und ALLE bei der Weinzeche bestellt 🤣😂😉

Monroe Poster

New Marylin

Vor ein paar Tagen waren wir im Garten. Ernte,  aufräumen,  relaxen. Auf dem WC im Gartenhaus hing seit Jahren ein Pin Up Poster von Marilyn Monroe, auf der Innenseite der Tür. Ich konnte es nicht glauben, dass ich in den letzten Jahren nie den Impuls verspürte, das Ding herunter zu reißen. Aber okay, der Garten gehört den Schwiegereltern und die hatten Marilyn, wie ich jetzt erfuhr vom vorigen Pächter übernommen und irgendwie auch nie einen Grund gesehen, sie von dort zu entfernen. 

Ich zu Stella:“ Wech damit?“ Stella: „Runter damit!“Also runter damit. Die vier Heftzwecken machten es mir nicht leicht, aber dann tauchte hinter der völlig vergilbten Schutzfolie – uaaahh – ein bis auf 4 Pinnlöcher weitgehend intaktes schwarz weiß Poster auf. Es war leicht wellig, aber kam mir trotzdem plötzlich zu schade zum Wegwerfen vor… Es hing halt am falschen Platz. Und dieser furchtbare 80er Jahre Schriftzug Marilyn Monroe in pink orange…als würde sie nicht ohnehin jeder kennen. Ich plante eine Rettungsaktion. Stabilisieren und glätten durch Aufziehen auf Forex Karton… und es brauchte Farbe!

Prokrastination hatte keine Chance – unwichtige Dinge werden bei mir sofort erledigt! 🤣Marylin wird bei uns zu Hause einen schönen und prominenten Platz erhalten… NICHT auf der Innenseite der Klotür 😎

Eusébio
Ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll – dieser kleine Artikel liegt seit 10 Tagen bei mir in der Evernote-„Schublade“ und ist wie durch ein kleines Wunder sehr aktuell für mich geworden. Also erst mal der „Schubladen-Artikel“:
Beim Aufräumen wiedergefunden:

Ein furchtbares Portrait, frontal, überretuschiert mit weißen Reptilienaugen und grob ausgeschnitten vor einem zu bunten Hintergrund – noch dazu Farbverschiebungen, die wohl billigem Druck und ungenauen Maskierungen zuzuschreiben sind – wie habe ich diese grausigen Bilder geliebt…

Eusébio

Nummer 161

Fußball-Weltmeisterschaft 1966, Sammelbild Nummer 161, Eusébio da Silva Ferreira, nur Eusébio genannt. Ruhmreicher noch heute mit Recht gefeierter portugiesischer Stürmer.
Ich war damals 7 Jahre alt und sammelte wie alle anderen nicht nur Winnetou- sondern auch Fußballbilder. Es gab viele gute Spieler damals – wir suchten uns als Favoriten genau die aus, die wir nicht richtig aussprechen konnten:
Den „Péhle“ und den „Oisebíeo“! Warum gerade die beiden?
Sie waren sympathisch, sie waren anders und sie waren wie auch immer ausgesprochen die Größten. Ich glaube ich habe meine sehr lebendige Erinnerung an die beiden zum Teil der Tatsache zu verdanken, dass ich eben später erfuhr, wie falsch wir diese Helden der Kindheit betont hatten…
Leider ist das Bild von „Oisebíeo“ das Letzte, was mir aus der Sammlung geblieben ist….Einer aus der damaligen deutschen Mannschaft zählte übrigens auch zu den Lieblingen: der Siggi – da konnte man nichts falsch aussprechen – Siggi der Held, blond, ein kühner Blick und dazu dieser Name…. 🙂 Er engagiert sich heute noch für den BVB.
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So – das war die Schublade. Vorgestern las ich bei Facebook ein Posting vom BVB: Traditions-Abend zur Feier eines legendären Spieles vor 50 Jahren gegen Benfica Lissabon. Gast: Eusébio da Silva.
Ich konnte es gar nicht glauben – ist sowas Zufall? Gerade erst wiedergefunden, seit Jahren zum ersten mal wieder drüber nachgedacht und jetzt sollte ich die Chance haben, diesen Helden der Kindheit persönlich kennenzulernen!
Was soll ich sagen – ich nutzte die Gelegenheit!
Ich habe jetzt ein paar schöne aktuelle Fotos von Eusébio und ich besitze eine kleine hässliche Sammelkarte mit dem persönlichen Namens-Schriftzug von Eusébio da Silva Ferraira 🙂  Ja!
Siggi Held war übrigens auch da…

 

erster Eintrag des Fotografen

Wenn der Job vorbei ist
muss ich raus – ich gehe los und weiß oft gar nicht, wohin es mich treibt.
Wenn ich wieder komme, bringe ich Stücke von der Welt da draußen mit, ein paar Schätze.
Es gibt keinen Plan, keine Suche. Die Dinge begegnen mir – und Wesen.
Manche schreien mich an, andere wispern mir im Vorbeigehen etwas zu.
Andere verstecken sich und wenn ich sie trotzdem bemerke, umkreise ich sie –
interessiere mich – manchmal unterhalten wir uns und immer
nehme ich eine hundertstel Sekunde von ihnen mit nach Hause.
Fotografieren – mein Weg.